2 Kommentare

  1. Thomas Dautzenberg
    5. November 2020 / 15:31

    Liebes Team der GGS,

    ich habe den Beitrag bei WDR 2 gehört und war erschrocken! Meine Kollegen ließen sich zu Kommentaren wie „Walheim – Die Bronx von Aachen – Wo kommst Du denn her!?“ hinreißen.
    Und mal im ernst, was soll das? Ich behaupte das jedes Kind (und auch jeder Erwachsene) in jedem Geschäft in Walheim und an jeder privaten Haustüre Hilfe erfährt wenn es in Not ist! Auch glaube ich das bei kleineren Missgeschicken wir verlorenen Schlüsseln oder dergleichen immer hilfsbereite Walheimer anzutreffen sind!
    Ich habe das Projekt nicht weiter recherchiert aber so wie es im Radio rüberkam war das keine gute Werbung für Walheim und seine Bewohner.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Dautzenberg

    • GGS Walheim
      6. November 2020 / 09:23

      Lieber Herr Dautzenberg,
      vielen Dank für Ihren Kommentar zu dem Beitrag und zu unserem Projekt. Wir sind etwas überrascht, dass man in diesem Projekt etwas sehen kann, das ein schlechtes Licht auf Walheim oder die Walheimer Bürger wirft. Wir wissen, dass die Walheimer freundliche und hilfsbereite Menschen sind und haben keine Zweifel daran, dass in einer Notsituation den Kindern geholfen wird.
      Man muss nicht immer vom Schlimmsten ausgehen. Was ist mit einem Kind, das vom Fahrrad fällt, dem ein Riemen des Ranzens reißt, das Angst vor einem freilaufenden Hund hat, sich komisch fühlt oder wegen eines vergessenen Sportbeutels wieder nach Hause geht, wo vielleicht niemand mehr anzutreffen ist? In einer solchen Situation ist es mit Sicherheit nicht immer leicht, einen klaren Kopf zu bewahren und man ist als Kind vielleicht verzweifelt, orientierungs- und hilflos. Über kurze Wege können die Kinder gezielt Orte ansteuern, an denen sie sich Hilfe holen können. So sollen sie dafür sensibilisiert werden, eben nicht wahllos mit wildfremden Leuten in Kontakt zu treten oder an jeder Haustür zu klingeln (möglicherweise vergeblich, weil niemand aufmacht).
      Unser Projekt ist außerdem ein Schritt zur Selbstständigkeit der Kinder. Die Kinder sollen alleine (bzw. am besten immer in kleinen Gruppen) zur Schule gehen und nicht, wie jetzt noch oft, bis zur Schulgrenze gebracht werden, weil Eltern besorgt und verunsichert sind. Für die Eltern können diese Inseln eine Beruhigung sein.
      Es gab im Sommer eine beunruhigende Nachricht: In Walheim wurde vor einem Mann auf einem Rad gewarnt, der Kinder ansprach. Kinder werden nicht nur in „gefährlichen“ Gegenden von Fremden angesprochen oder gekidnappt – das kann überall passieren, sagt also über den Stadtteil gar nichts aus. Der Gedanke, dass schlimme Dinge nur in Gegenden passieren, die von vornherein gefährlich wirken und deswegen so gut es geht gemieden werden, hinterlässt eine falsche Sicherheit, auf der man sich nicht ausruhen sollte.
      Sowohl die Kinder und Eltern unserer Schule, als auch die Walheimer selber, können durch unser Projekt nur gewinnen. Denn es zeigt, dass man zusammenhält und besondere Orte für die Kinder schafft, an denen sie sich sicher fühlen können.